Unser Plaudernachmittag!

Ja, wie kam ich dazu? Mich haben etliche Menschen angesprochen:  „Ja, wenn wir halt den Zeit

zum Reden hätten!“ Und so ist unser Plaudern entstanden.

Einer davon hat dann den Vorschlag gemacht, dass sich einmal jeder vorstellen soll und etwas über

sich erzählen soll. 

Am 13.04.2004 trafen sich zum ersten Mal 16 Leute.

So war es dann etliche Male und somit ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber anscheinend

war es gut so, denn wir hatten bereits weit über 100 Plaudernachmittage.

 

zumPlaudernachmittagbekamjedeeinGeschenkvonFrauWagner

 

Später habe ich auch einmal Themen vorgegeben, aber das hat nicht so recht funktioniert.

Viel wird von den älteren Teilnehmern über die Kriegszeit erzählt, über manche Berichte

konnte nie etwas aufgezwungen, sondern es dabei belassen wie es sich eben ergeben hat.

Man kann nur staunen.

 

Haushaltstipps, übers Kochen, Waschen, Gärtnern, Aufbewahren – einfach über fast alles

wird geredet. Es gibt auch immer Gedichte und lustige Geschichten und gerne wird auch gesungen,

vor allem die „alten“ Lieder.

Der Plaudernachmittag findet immer an einem anderen Ort in unserer Gemeinde statt.

Anfangs waren wir nur in den Gasthäusern. Da es aber in den Ortschaften sehr schöne

Gemeinschaftshäuser gibt, sind wir jeden Monat in einem anderen Lokal. Wir wurden und

werden auch dort immer gut aufgenommen und bewirtet.

Dann habe ich begonnen Leute aus den verschiedensten Bereichen einzuladen:

Feuerwehr, Sportverein, Imkerei, Bäckerei, Hilfswerk, Krankenschwestern, Kindergärterin,

Bürgermeister, Müller, Schuldirektoren, Weltenbummler uvm. Dabei durften wir sehr viel über

deren Arbeit und unsere Gemeinde erfahren.

 

Auch die Bewohner der Orte, in denen wir zu Gast waren, haben uns viel über ihren Heimatort berichtet.

Etwa welche Handwerke dort ausgeübt wurden und über das Leben früher generell.

Wir haben auch viele talentierte Menschen in unserer Gemeinde.

Einen möchte ich besonders hervorheben:

Ein Bauer, der Mundartgedichte vorträgt, die er alle im Kopf „gespeichert“ hat, wie ein Computer.

Ein wunderbares Erlebnis!

 

Auch über die Firma Stark durften wir enorm viel erfahren. Das Schöne daran ist,

diese Referenten kommen alle gerne und machen es freiwillig. Daher brauchen wir auch

keine finanzielle Unterstützung.

 

Wir machen auch spielerisches Gedächtnistraining und Sitztänze sowie lustige Spiele.

Bei unserem 100. Plaudernachmittag ist ein Mann zu uns gekommen, der uns über Marterl

und Bildstöcke schöne Bilder gezeigt und viel dazu erklärt hat. Ich wollte ihn erst gar nicht einladen

weil ich dachte, dass das niemanden interessiert.

Weit gefehlt!

Das Interesse ist sogar sehr groß, denn er ist fast jedes Mal dabei mit einem weiteren interessanten

Vortrag. Eine wunderbare Bereicherung für uns alle.

Wenn jemand in diesem Monat Geburtstag hat, darf er sich ein Lied wünschen.

Im Faschingsmonat geht es meist sehr lustig her. Es genügt eine Kopfbedeckung und gute Laune.

Für mich ist es wichtig, dass es in keiner Weise Zwang ist und wir über Gott und die Welt reden können.

Oft kommen spontan Erzählungen und das sind meist die schönsten Gespräche. Aber ich gebe zu,

manchmal bleibt fast zu wenig Zeit zum Plaudern. Für mich ist es die größte Freude, wenn es zum

Schluss heißt: „Heute war es wieder schön“.

 

Mein Wunsch wäre, dass wir noch sehr oft freundschaftlich und mit gegenseitigen Respekt treffen

und viel Schönes gemeinsam erleben dürfen. Meine Verabschiedung ist meist folgender Satz.

 "Wenn es Euch gefallen hat, erzählt es weiter, wenn nicht, sagt es mir,

damit ich etwas ändern kann."

Ich bekomme auch große Unterstützung vom Leiter der Gesunden Gemeinde Peter Straka und auch

Zuspruch und Aufmunterung, falls es mal nicht so rund läuft.

 

Wagner Anna, Leiterin des Plaudernachmittags

 

PlaudernachmittagWagnerAnna